Bundeswaldinventur bestätigt gute Arbeit des Waldbesitzes für Bayerns Wälder

Waldwirtschaft und Holznutzung sind die Antwort für stabile Wälder

„Wir sind durch die Ergebnisse der Bundeswaldinventur für Bayern voll und ganz bestätigt. Aktive Waldbewirtschaftung schafft Artenvielfalt und gesunde Mischwälder und produziert den wertvollen Rohstoff Holz“, so Bernhard Breitsameter, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes in einer ersten Reaktion auf die Ergebnisse der BWI IV. Die Bundeswaldinventur ist eine im 10-jährigen Turnus stattfindende Inventur der Wälder in Deutschland. Seit der letzten BWI III hat der Holzvorrat in Bayerns Wäldern von 0,99 Mrd. m³ auf 1,01 Mrd. m³ weiter zugenommen. Aufgrund der starken Dürre- und Käferjahre, die große Mengen wertvollen Holzes gekostet haben, ist dies ein Beleg für die weiter konsequent nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder in Bayern. Der Holzvorrat ist weiter angewachsen.

Das hört sich gut an, ist aber auch ein Zeichen für ein nicht genutztes Rohstoffpotential. „Unsere Wälder werden immer älter – das macht sie instabil und damit auch anfällig für verschiedene Kalamitäten wie Dürre, Stürme und Schadorganismen, namentlich den Borkenkäfer bei der Fichte“, so Präsident Breitsameter.

Der Wald behält und beweist auch weiterhin seine überragende Klimaschutzfunktion. Die Forstwirtschaft ist der einzige Wirtschaftssektor der CO2 in großem Maßstab bindet - bis zu 8 Tonnen pro Jahr und Hektar. Wichtig für den Klimaschutz ist nicht allein die Höhe der Kohlenstoffvorräte – sprich der Waldspeicher. Entscheidend ist die Senkenleistung des Waldes, also die Fähigkeit CO2 zu binden und durch Holznutzung klimaschädliche Energieträger und Baumaterialien zu ersetzen. Nur durch die Absenkung der vielerorts deutlich zu hohen Holzvorräte kann der Wald auch zukünftig als Kohlenstoffsenke wirken. Denn jüngere Wälder mit niedrigeren Vorräten leisten einen höheren Zuwachs, sind in der Regel stabiler und binden vor allem pro Hektar mehr CO2 als ältere Wälder.“

Durch den Anstieg der Mischwälder, also Baumbestände aus mindestens zwei botanischen Gattungen, von 85% auf 86,5% sieht der Verband die Forstpolitik in Bayern auf dem richtigen Weg. Der Waldumbau läuft – und das bereits seit Jahrzehnten. Der Laubholzanteil in Bayern ist von 35,7% auf 38,4% gestiegen. Insbesondere bestätigt sich das behutsame Vorgehen im Waldumbau. Unter den schwierigen Bedingungen der letzten Jahre, wie Trockenheit, Stürme und Käfer, muss dies besonders sachkundig und sorgsam geschehen.

Bei einem grundsätzlichen Verständnis für die positiven Effekte von Totholz im Zusammenhang mit der Biodiversität, sieht der Waldbesitzerverband das starke Anwachsen der Totholzvorräte auf der Fläche auch mit Sorge. Die Totholzvorräte sind um über 30% auf rund 29,9 m³/ha angewachsen. Damit verbunden ist leider auch eine konkrete Gefahr für Leib und Leben bei der Waldarbeit, sowie für Waldbesucher und Erholungssuchende. Gleichzeitig kann auch das Risiko für Waldbrände steigen.

„Die Forstpolitik in Bayern und dem Bund greift und hat sich unter dem geltenden Bundeswaldgesetz bewährt. Ein neues Waldgesetz würgt den durch die BWI IV belegten positiven Trend ab. Das Vorhaben ist unverzüglich einzustellen“, so Präsident Breitsameter. „Und,“ so der Präsident weiter „kommt ein neues Waldgesetz, werden im ländlichen Raum keine Waldbesitzer mehr bereit sein, nur daran zu denken, die Ampel zu wählen. Sie haben es mit der Bundeswaldinventur schwarz auf weiß, dass aktive Waldbewirtschaftung und Holznutzung die Wälder stabilisieren.“

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