Die warmen Temperaturen und die damit einhergehende Trockenheit der letzten Jahre verursachen verheerende Schäden in unseren Wäldern. Der Ausschuss des Bayerischen Waldbesitzerverbandes hat aktuell mit Waldbesitzern aus ganz Bayern die massiven Auswirkungen diskutiert.
Die katastrophalen Waldschäden in Bayern und seinen Nachbarländern durch Sturm, Dürre, Schneebruch und dem Befall von Schadinsekten haben zu einem extremen Überangebot an Rundholz geführt. Teilweise können die Waldeigentümer ihr Holz gar nicht mehr verkaufen. Der Holzmarkt ist zusammengebrochen. Die dauerhafte Belastung und die verschärfte wirtschaftliche Ertragslage führen dazu, dass viele der 700.000 bayerischen Waldbesitzer den Kampf gegen die Schadinsekten nicht mehr leisten können. Gegen die Vermehrung der unter der Rinde lebenden Käfer hilft aber nur, die befallenen Bäume zu fällen und schnellstmöglich aus dem Wald zu schaffen. Da der Preis für Käferholz auf ein Drittel des normal üblichen abgestürzt ist, können die entstehenden Kosten nicht mehr mit dem anschließenden Verkauf des Holzes finanziert werden.
Bayern ist das Land des Kleinprivatwaldes. Mehr als die Hälfte unserer Wälder wird von Waldbesitzerfamilien erhalten und gepflegt. In diesem Jahr werden viele aus finanziellen Gründen den Schutz ihrer Wälder nicht mehr gewährleisten können. Damit geraten auch die gesellschaftlichen und ökologischen Funktionen dieser Wälder in Gefahr.
Die Gremien des Bayerischen Waldbesitzerverbandes appellieren an die Staatsregierung, die Handlungsfähigkeit der Waldbesitzer zum Schutz der Wälder zu sichern. Der Appell richtet sich aber auch an alle Beteiligten der Wertschöpfungskette Forst/Holz. Nur gemeinsam kann es gelingen, noch größere Schäden für unsere Wälder abzuwenden. Die Waldbesitzer fordern ein schnelles Waldschutzprogramm, eine noch bessere Unterstützung beim Aufbau klimastabiler und zukunftsfähiger Wälder sowie eine Förderung der dezentralen Nutzung CO2-neutraler Holzenergie. Denn es ist nicht zu verstehen, warum wir in Zeiten der Energiewende unsere bayerischen Übermengen an Holz nicht dafür verwenden.